Adolf Bartels

Literaturhistoriker und Kulturpolitiker

* 15. November 1862 Wesselburen

† 7. März 1945 Weimar

Wirken

Adolf Bartels wurde am 15. Nov. 1862 in Wesselburen, dem Geburtsort Hebbels, aus altem dithmarischem Bauerngeschlecht und als Sohn eines Schlossermeisters geboren. Nach dem Studium in Leipzig und Berlin wurde er Redakteur in Frankfurt a.M. (Didaskalia), weiter in Lahr und ging dann nach Weimar, wo er 1905 zum Professor ernannt und am "Kunstwart" zum Verfechter einer "völkischen Heimatkunst" wurde, für die er Gottfried Keller, Claus Groth, Otto Ludwig, Raabe u.a. in Anspruch nahm. Er stiess jedoch auf wachsende Ablehnung, sowohl persönlich als auch als Kritiker und als lyrischer und dramatischer Dichter. Während sich seine Gedichte und Bühnenwerke - z.B. das mittelalterliche Sittengemälde "Päpstin Johanna" sowie die Luthertrilogie - nicht durchsetzten, brachte ihm sein Roman "Die Dithmarscher" einen vollen Erfolg. Besonders lebhafte Gegnerschaft rief B. bereits um die Jahrhundertwende gegen sich mit seinen literarkritischen Werken auf den Plan: "Deutsche Dichtung der Gegenwart" (1897), "Geschichte der deutschen Literatur" (1901/02) und "Einführung in die Weltliteratur" (1913). Schriften wie "Heinrich Heine, auch ein Denkmal" und "Lessing und die Juden" verschärften die Gegnerschaft noch weiter und ...